Ungeteiltheit, oder, Mystik als Ab-Grund der Erfahrung : ein radikal phanomenologisches Gespräch mit Meister Eckhart
Kühn, Rolf 2012 Studies in contemporary phenomenology, 1875-2470 ( Serie ) Leiden ; Boston : Brill Deutsch 9789004234574 | BRILL9789004234574 AbstractEs kann nur eine Erfahrung aufgrund des lebendigen Erfahren-Könnens schlechthin geben. Die Differenzdiskurse, die heute legitimierend für Gesellschaft, Religion oder Philosophie in Anspruch genommen werden, stoßen sich an der prinzipiellen „Ungeteiltheit“ solcher Erfahrungsmöglichkeit vor jeder besonderen Erkenntnis. Die radikal phänomenologische Wahrheit solcher Einheit erarbeiten wir daher mit Meister Eckhart als „Ab-Grund“ des Absoluten sowie in Übereinstimmung mit der Lebensphänomenologie Michel Henrys als rein immanente „Praxis“. Dieses philosophisch-mystische „Gespräch“ mit Meister Eckhart versucht aber nicht nur, im anfangslosen Leben und der durch keine weitere Bestimmung verstandenen „Gottheit“ eine strukturelle Übereinstimmung aufzuweisen, sondern daraus zugleich eine notwendige Kulturerneuerung zu gewinnen. Insofar as phenomenology continues to offer, by virtue of its self-understanding, the best technique provided for philosophical analysis of experience, phenomenology is obligated to respond to the category of mysticism. It is especially with Michel Henry and Meister Eckhart that we see phenomenology and mysticism coincide. They both put into play a radical reduction as a unity of reflection/praxis, which exposes to view how the self-appearance and the self-enactment of life come together in their respective self-affections or “trials of experience.”