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  • Normativität und Geschichte : Zur Auseinandersetzung zwischen Apel und Habermas

    Rapic, Smail 2020 Baden-Baden : Verlag Karl Alber 9783495490198 | 9783495820582 | 978-3-495-49019-8 10.5771/9783495820582 Abstract

    Karl-Otto Apel und Jurgen Habermas haben die Diskursethik gemeinsam als neues Paradigma der praktischen Philosophie konzipiert. Es blieb Work in Progress. Beide Autoren setzten von Anfang an unterschiedliche Akzente und erhoben gegen die diskursethischen Entwurfe des jeweils anderen weitreichende Einwande. Habermas halt Apels Anspruch auf Letztbegrundung ethischer Grundnormen fur uneinlosbar. Er stellt Apels starkem Apriorismus seine Konzeption der "detranszendentalierten" Vernunft gegenuber, die in historisch-kulturellen Lebensformen situiert ist. Habermas vertrat bis zum Ende der 1980er Jahre die These, dass in der Gattungsgeschichte eine Entwicklungslogik der Normativitat wirksam sei, die zum Moral- und Rechtsverstandnis der neuzeitlichen Aufklarung hinfuhre. Apel hat sich dieser Position angeschlossen. Habermas selbst problematisiert sie jedoch in seinem diskursethischen Hauptwerk "Faktizitat und Geltung" (1992) mit dem Argument, sie gerate in die Nahe geschichtsphilosophischer Spekulation. Seine diskursethische Rechtstheorie in Faktizitat und Geltung versteht sich als "Bedeutungsexplikation" der Institutionen und Diskursformen moderner Demokratien. Nach Apel lauft dies auf die Preisgabe universalistischer Begrundungsanspruche der Diskursethik hinaus. Die Monographie zeichnet die vielschichtige Auseinandersetzung zwischen Apel und Habermas mit dem Ziel nach, eine vermittelnde Position herauszuarbeiten, die die Idee einer normativen Entwicklungslogik rehabilitiert und in dieser Perspektive die historische Genese normativer Geltung rekonstruiert.

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