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  • Autonomie und Unheimlichkeit : Jahrbuch Technikphilosophie 2020

    Friedrich, Alexander | Gehring, Petra | Hubig, Christoph | Kaminski, Andreas | Nordmann, Alfred 2020 Jahrbuch Technikphilosophie ( Serie ) Baden-Baden : Nomos Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG 9783848763955 | 9783748904861 | 978-3-8487-6395-5 10.5771/9783748904861 Abstract

    Dieser Titel ist Teil der Reihe JAHRBUCH TECHNIKPHILOSOPHIE mit der ISSN 2297-2072 fur die print-Ausgaben und der ISSN 2297-2080 fur die eBooks. Uberwindet Technik das unheimlich Unbeherrschbare? Oder wird sie uns selbst unheimlich? Zwei scheinbar widerspruchliche Narrative pragen die Geschichte und auch die Theorie der Technik: Das Narrativ der Entzauberung beschreibt, wie eine als fremd und gefahrlich erfahrene Natur durch Verwissenschaftlichung und Technisierung gezahmt wurde. Das Narrativ der (Wieder)Verzauberung schildert, wie uns Artefakte und technologische Moglichkeiten unheimlich werden, insbesondere wenn sie sich zu verselbstandigen scheinen oder mit autonomem Eigensinn gegenubertreten. In den heutigen Debatten um selbstlernende, ubiquitar verteilte, im Assistenzmodus unsichtbare, dabei opake Techniken schwingt das unheimliche Moment einer Verselbstandigung von Technik mit - und tragt im Anschluss an die Mechanisierungs- und Automatisierungsdiskurse des 20. Jahrhunderts zur Damonisierung der Technik bei. Technik macht Welt einerseits vertraut und nachvollziehbar: Paradigmatisch wird dies in der Idee, dass etwas dann verstanden wird, wenn es technisch rekonstruiert werden kann. Andererseits wird die technische Reproduktion von Welt - oder deren radikale Umgestaltung zu einer entfremdeten - als etwas Verstorendes erlebt. Spatestens, wenn Artefakte zu tun scheinen, was sie wollen oder technische Grosssysteme die Lebenswelt nach ihren Eigenlogiken pragen, ist eine schon von Freud benannte Grenze erreicht, an der wir verunsichert werden, ob wir uberhaupt noch in der modernen Welt leben.

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