Die Sittlichkeit der Sprache. Zur Sprachphilosophie Friedrich Nietzsches
Kim, Yongphil 2012 9783832532666 AbstractAndere Sprachen, andere Gedanken, andere Sitten! Nietzsche versucht in seinen spateren Werken unermudlich energisch, gerade mit den sprachlichen Grunden und Hintergrunden schonungslos die Scheinbarkeit und zugleich die Scheinheiligkeit der absoluten Wahrheit des traditionellen Metaphysikers zu demaskieren. Obwohl Nietzsche ganz fest uberzeugt seine unerhort scharfe Sprachkritik des substanziellen Gedankens uberhaupt geubt hatte, konnte sie selbst leider noch nicht tiefgreifend auf der vergleichenden intersprachlichen, sprachphilosophischen und nicht zuletzt interkulturellen Bedeutungsebene ausreichend untersucht werden. Um die wesentlichen, bedeutungsvollen Differenzen zwischen den Sprachen und zwischen den Kulturen zum Ausdruck zu bringen, mehr noch, um uns dadurch neue fruchtbare Perspektiven, welche uns bisher aufgrund der sprachlichen Bedingungen kaum moglich gewesen sind, zu eroffnen, nicht zuletzt um uns nicht in der schrecklich sich anfeindenden despektiven, sondern eben in der bereichernd-befreundeten respektiven Art und Weise miteinander und fureinander verstandigen zu konnen, eben dazu habe ich gerne meinen interkulturellen Vergleich angestellt, weil wir schon langst im globalen Zeitalter, in welchem nicht bloss kommunikativ, sondern daruber hinaus innovativ zu vergleichen ist, leben. Durfen wir uns doch schon mal mit den fremden Federn schmucken, um unsere eingeschrankten Lebensperspektiven weiter zu verfeinern? Die Sprache, sei es die Muttersprache oder sei es eine Fremdsprache, ist namlich ein unermesslicher Abgrund, der sich immer wieder ergiebig erschliessen lasst.